Dackellähme

   
 


 

 

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Dackellähme

Am 05.03.2007 kam ich abends kurz vor 19.00 Uhr vom Pferdestall nach Hause. Die Hunde begrüßten mich wie immer, aber wo war Chico? Als ich auf die Terrasse trat, wusste ich mit einem Blick was los war!
Chico saß auf der zweiten Treppenstufe zu unserer Terrasse und war ab Körpermitte gelähmt! Vorsichtig nahm ich ihn hoch und trug ihn nach drinnen. Sofort rief ich unseren Tierarzt an, schilderte ihm die Situation und wir machten uns mit dem kleinen Kerl direkt auf in Richtung TA-Praxis. Dort angekommen, bestätigte Dr. Mertens leider sofort meine Selbstdiagnose: Bandscheibenvorfall oder im Volksmund auch Dackellähme genannt. Meine schlimmsten Ängste waren wahr geworden!

Er verabreichte Chico eine Spritze und meinte, wenn sich sein Zustand nicht innerhalb der nächsten 12 Stunden gravierend verbessern würde, wäre eine OP wohl nicht zu umgehen.

 

Diese Nacht werde ich nie vergessen. Ich verbrachte sie mit Chico auf der Couch sitzend, der seinen schlimmen Zustand eigentlich sehr ruhig ertrug. Um 8.00 Uhr am nächsten morgen standen wir wieder in der Praxis. Chico´s Zustand war unverändert und Dr. Mertens telefonierte sofort mit einem TA der diese Art von OP´s durchführt. Um 8.45 Uhr standen wir dort bereits auf der Matte. Chico bekam eine Betäubung und eine kleine Tonsur auf dem Kopf verpasst. Danach wurde ein Kontrastmittel in den Rückenmarkkanal gespritzt, um die kranke Stelle der Wirbelsäule auf den Röntgenbildern genau erkennen zu können.

Ich stand, Kette rauchend, vor der Praxistür und wartete. Jetzt sollte sich nämlich herausstellen ob es überhaupt operabel war! Ich war fertig: Lieber Gott, lass ihn nicht sterben......er ist doch erst 5 ½ Jahre jung!

Mein Flehen wurde erhört!  Da bei einem Bandscheibenvorfall möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden operiert werden soll, damit möglichst wenige Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden, kam unser Zwerg nach Begutachtung der Röntgenfotos sofort unters Messer.

Für uns hieß es jetzt nur, zu Hause warten ob alles gut verläuft. Und wenn man wartet, dann kriecht die Zeit!

Nachmittags bekamen wir telefonisch die Gewissheit, das die OP gut verlaufen war, Chico aber noch bis Donnerstagabend zur Beobachtung in der Praxis bleiben musste. Puuuh, uns fielen ganze Felsbrocken vom Herzen.

Endlich Donnerstag! Abends fuhren wir in die Praxis um den Zwerg wieder nach Hause zu holen. Oh Gott, was für ein Anblick! Der Kleine war von der OP-Narkose und Beruhigungsmittel, das er Mittwochs bekommen hatte, noch so platt, das er auf uns garnicht sonderlich reagierte. Zuhause habe ich ihn vorsichtig in einen Hundekäfig, den ich im Wohnzimmer an einer zugfreien Stelle neben der Couch aufgebaut hatte, gelegt. Der war dick mit Decken und Handtüchern ausgelegt, damit er auch ja weich lag. Nun harrten wir der Dinge die da kommen. Nach einiger Zeit bot ich ihm etwas von dem Diätfutter an, das wir aus der Praxis mitbekommen hatten. Er wollte nichts. O.k., ich ließ ihn in Ruhe und richtete mein Nachtlager auf der Couch an, um ja im Falle eines Falles präsent zu sein. Also, schlafen konnte man das nicht nennen.........alle paar Minuten richtete ich mich leicht auf, um nach ihm zu sehen. Hinter seinem Käfig war ein Nachtlicht angebracht und den Käfig selber hatte ich noch mit einer zusätzlichen Decke abgedeckt. Er war aber die ganze Nacht verhältnismäßig ruhig, da er ja irgendwie immer noch viel zu sehr bedüddelt war.

Na ja, um das Ganze etwas abzukürzen: es folgten ein paar harte Wochen. Wir mussten anfangs 3 Mal die Woche zur Physiotherapie. Dort bekam er zuerst eine Massage, gefolgt von einer Reizstromtherapie um seine Nerven zu aktivieren. Gaaanz langsam zeigten sich die ersten Erfolge. Wie groß war unsere Freude beim ersten kleinen Anzeichen eines Schwanzwedelns oder das er sich immer schön meldete wenn er ein Geschäft machen musste. Langsam wurde er auch ungeduldig. Wenn ich ihn zum pullern in den Garten trug, wollte er mit den anderen Hunden mitrennen. Das funktionierte aber, so wie er es wollte, noch nicht ganz. Er zog nach wie vor seinen Hinterkörper hinter sich her und so erfanden wir das Hunde-Schubkarren-Rennen. Petra griff dem Zwerg unter die Oberschenkel und der gab Gas! Mannomann, war das anstrengend! Nicht für Chico, aber für mich! Ich nahm seinen Hintern hoch und er startete durch......ab durch den Garten, quer durch die Buschgruppe und Petra im Schweinsgallop, auf halber Höhe hängend, hintendran.

Dann kam der Tag, an dem er sich zum ersten Mal wieder eigenständig auf seine Hinterbeine stellte. Ich hätte heulen können, vor Freude.

Immer wieder übten wir laufen, indem ich seine Hinterbeine stützte und Füßchen vor Füßchen setzte, Schrittchen für Schrittchen. Brav fuhren wir weiterhin zur Physiotherapie, mittlerweile nur noch 2 x wöchentlich. Die Therapie wurde um das Wasserlaufband erweitert und es stellten sich immer weitere Erfolge ein.

Mittlerweile hatten wir seinen Hundekäfig (in den wollte er eh nur noch mit sanfter Gewalt rein) gegen einen Holz-Kinderlaufstall ausgetauscht. Hierin konnte er sich freier bewegen, war aber trotzdem kontrolliert in seinem Bewegungsdrang eingeschränkt.

Nach 14 langen Wochen konnten wir die Physiotherapie erfolgreich beenden. Chico lief wieder!!! O.k. ! Anfangs sah er, von hinten betrachtet, aus wie eine Marionette aus der Puppenkiste, aber auch das hat sich gelegt und er ist in seinem Tatendrang, wie eh und jeh, fast nicht zu bremsen. Nach 14 langen Wochen durfte ich dann auch endlich wieder in mein Bett umziehen, mein Rücken war mir seeehr dankbar. Aber das alles war es mir mehr als wert!

Manche Menschen haben uns gefragt, warum wir Chico damals nicht einschläfern ließen.

Wenn man den kleinen Mann durch die Gegend pesen sieht, mit all seinem Lebensmut und seiner Lebensfreude...........................dann beantwortet sich diese Frage von selbst!   





Chico, eine Woche nach der OP


Hiermit bedanken wir uns ganz herzlich bei:

Tierarztpraxis Dr. Heribert Mertens (Herzogenrath)
für die Fürsorge und Betreuung vor und nach der OP
(bei Tag und Nacht!)

Tierarztpraxis Dr. Thissen (Richterich)
dem erfolgreichen Operateur
 

Physiotherapeutin Petra Dorenkamp
die nicht nur Chico erfolgreich betreute, sondern auch uns immer wieder aufbaute!



 
 

 

 
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